Muttertag!

Hallo Mama, alles liebe zum Muttertag!

Mein Lebenslauf

Man muss sich ja nicht gleich bewerben, aber wenn man die eigene berufliche Situation mal kritisch betrachtet und im Zuge dessen Rat bei Headhuntern, Arbeitsagentur sucht, dann braucht man eine aktuelle und aussagekräftige Dokumentation des eigenen Werdeganges, den so genannten Lebenslauf.
Kein Problem, den hatte ich schnell heruntergeschrieben: ein paar knackige Bulletpoints als Meilensteine eines bewegten Lebens voller Abenteuer, Erfolge, Irrtümer, Pflichterfüllungen, Neuanfänge und routinierter Praxis. Anruf bei Claudia Ziehm, freie Journalistin mit den Themenschwerpunkten Ausbildung, Berufswahl und Karriere und – wie sich im Beratungsgespräch schnell herausstellte – mit einem sicheren Gespür für zielführende Kommunikation auf diesen Gebieten.
Wichtigstes Learning: Ein guter Lebenslauf ist kein seelenloses Factsheet zum lückenlosen Nachweis untadeliger Lebensführung. Nein, vielmehr ist der Lebenslauf das ideale Format für einen anschaulichen Nachweis über kontinuierlichen Kompetenzerwerb im Zuge von Aktivitäten, die für die neue Orientierung relevant sind. Danke, Claudia, für deine wertwollen Tipps. Der wichtigste hier kurz zusammengefasst:

Es gibt nicht DEN Lebenslauf: jeder Lebenslauf (genauer gesagt: Jede Dokumentation) sollte auf die angestrebte Tätigkeit hin ausgerichtet sein. In der Biografie erscheinen wo immer möglich Akzente, die erkennen lassen, dass die angestrebte Richtung auch früher schon eine Rolle in diesem Leben gespielt hat.

Erster Entwurf mit Anmerkungen von claudia Ziem

Erster Entwurf mit Anmerkungen von Claudia Ziehm

Lebenslauf Seite 1

Lebenslauf Seite 1

Lebenslauf Seite 2

Lebenslauf Seite 2

Lebenslauf Seite 3

Lebenslauf Seite 3

Zeugnisse

Ich habe ja selbst schon viele Arbeitszeugnisse ausgestellt. Aber erst in den letzten Tagen war mir aufgefallen, dass ich selbst ja noch nie eines bekommen habe. Noch nie! Nun die Agentur ist ja auch erst meine zweite Stelle und bei meiner ersten war ich ja selbst alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer und habe die zuständige Gesellschafterversammlung nie nach einem Zeugnis gefragt – fänd ich irgendwie auch komisch. Meine Ausbildung zum Bankkaufmann habe ich auch nicht in einer Bank, sondern in einem Berufsförderungszentrum für Behinderte gemacht, auch da gab es kein betriebliches Zeugnis.

Einerlei, jetzt hab ich mein erstes richtiges Zeugnis. Ein recht ordentliches Zeugnis, mit dem ich wohl zufrieden sein kann, wobei aber keine rechte Euphorie aufkommen mag, denn es besteht zum großen Teil aus Textbausteinen. Nun, da bin ich wohl selbst schuld, weil ich nicht warten wollte, bis mein Vorgesetzter aus dem Urlaub zurück ist. Schätze, der hätte noch ne persönliche Note reingebracht und mir vielleicht noch ein, zwei Superlative gegönnt.

Was mich aber so richtig, richtig rührt und stolz macht sind die Feedbackbögen, in denen mich die Teilnehmer meiner Inhouse-Seminare bewerten. Aktuell beträgt meine Durchschnittsnote 1,55, also „sehr gut“. Es macht mich glücklich, diesen Menschen was geben zu können und ich bekomme so unendlich viel zurück. Danke! Kein Arbeitgeberzeugnis kann das toppen!

zeugnis_s1 zeugniss2 Feedbackbogen 1 Feedbackbogen 2 Feedbackbogen 3

Mein nächster Beruf

Endlich freier Künstler sein! Grandios: eine ganze Galerie hatte ich mit meinem Wiener Partner eineinhalb Meter hoch mit Schaumstofffetzen aufgefüllt. Das Publikum durchtauchen lassen, Mauern bauen und wieder einreißen, Reiterspiele, Tastversuche mit verbundenen Augen. Referenten eingeladen, Vorträge auf „unsicherer Grundlage“ von einem Soziologieprofessor, einem Attac-Aktivisten, einem Philosophen! Aber damit auf Tournee gehen? Dann würde ich mich ja wiederholen! Anfang der Neunziger, Besuch bei P-Funk-Star George Clinton in dessen Suite im Münchener Hilton: „Hey George, Michael gibt ne Party für dich im Babaloo, komm schon!“ Aber George telefoniert lieber mit seinen Enkeln in Detroit. Klar, er gibt zweihundert Shows im Jahr – mit den gleichen Songs! Never, no go. Unter Erwerbsdruck würde ich meine künstlerische Freiheit verlieren.

Ganz im Ernst: Ich will und ich kann Leuten was beibringen. Habe selbst viele –zig Menschen eingestellt, geführt, betreut und ausgebildet. Ich liebe es, zu erleben, wenn sich Leute mit meiner Unterstützung weiter entwickeln. Ich gebe was weiter, ich gebe mich weiter, ich vermehre mich! Fantastisch. Seit zwei Jahren gebe ich hier in der Agentur Seminare. „So erreiche ich mit kreativen Ausdrucksmitteln das Kommunikationsziel“ So was. Aber auch „kreativ und glücklich durch Selbstmotivation – eigene Ressorcen erkennen, aktivieren, entwickeln und schützen.“ Das meistens sehr gute Feedback der Teilnehmer macht mich glücklich. Mehr davon! Ich such mir also was, wo ich mich mit diesen Ambitionen und Begabungen verwirklichen kann.

Also los, das ist zu tun:

– Zielbestimmung: wie soll meine nächste Stelle aussehen? Was mache ich da? Wo? Und was will ich NICHT machen?
– Rat einholen im privaten Umfeld und von professionellen Dienstleistern wie Coaches, etc.
– Berufsberatung in der Arbeitsagentur konsultieren
– Lebenslauf verfassen- persönliches Profil verfassen
– Standardanschreiben verfassen
– Stellengesuche proaktiv in Medien, Headhunter, Arbeitsagentur, etc.
– Stellenangebote sichten
– Recherchen zu Stellenanbietern anstellen
– Bewerbungen schreiben: was habe ich denen zu bieten?
– Absagen analysieren: war ich nichts für die? Waren die nichts für mich? Optimierungspotenzial für weitere Bewerbungen?- Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche: entspricht die Stelle wirklich meinen Vorstellungen? welche Vorstellungen will ich durchsetzen? Welche Kompromisse gehe ich ein?- Reflexionen über Zu- oder Absagen nach Vorstellungsgesprächen im Austausch mit privatem Umfeld und professionellen Dienstleistern wie Coaches, etc.

Und das alles mache ich ÖFFENTLICH! Hier, in diesem Blog, werde ich euch teilhaben lassen. So bekommt Ihr Anregungen zum Thema allgemein und ich bekomme Tipps und Feedback von Euch, das ist der Deal. Okay?

Jobsuche reloaded

Seit neun Jahren bin ich nun Texter und –Konzeptioner in einer fantastischen Online-Werbeagentur mit wunderbaren KollegInnen und nach Kampagnen für Schokoriegel, Autozubehör, Spitzenpolitiker, Handytarife, Fluggesellschaften, Rasenmäher jetzt das: Werbung für ein neues Jobportal. Hm. Wenn man für einen Schokoriegel Werbung macht, sollte man wissen, wie es ist, so richtig Heißhunger darauf zu haben. Also mache ich mich auf Jobsuche. Hatte ich sowieso vor 😉

Woher, wohin?

Da stehe ich im Leben

Ich werde jetzt 49 Jahre alt, habe zwei Söhne mit zwei Müttern, wohne mit dem Kleinen und meiner Lebensgefährtin in München-Schwabing, bin in meiner Identität 90% Künstler und 10% Werber (in der Realität ist es genau anders herum) und bin eigentlich immer pleite, obwohl ich immer okay verdient habe.
Work-Life-Balance ist ziemlich gut zu meinen Gunsten ausgependelt, wobei alle anderen Anspruchsteller wie Kinder, Beziehungspartner, Arbeitgeber und der Künstler in mir (Selbstverpflichtung!) natürlich immer zu kurz kommen. Nun, bin halt auch nur begrenzt belastbar.

Da stehe ich im Job

Meine Online-Werbeagentur: Super nette Leute, ich liebe sie alle! Interessante Kunden und Branchen! Casting und Filmset! Preisverleihungen! Und ICH darf hier arbeiten, was für ein Geschenk! Aber die KolligInnen sind gefühlt durchschnittlich 25 Jahre jünger als ich und freuen sich scheckig, wenn sie mal nen lustigen Banner gemacht haben. Abends um halb neun bestellen sie noch mal ne Pizza und geben nochmal richtig Gas für noch mehr lustige Banner. Das passt nicht mehr zu mir. Wunderbar ist, dass ich Leute unterstützen kann, z.B. mit Inhouse-Seminaren oder per Coaching on the job. Wenn ich mehr davon hier machen könnte, würd ich’s mir noch mal überlegen!


Die Richtung

Was will ich überhaupt? Nochmal woanders Texter sein? Nee, auf keinen Fall! Auf jeden Fall: weniger Stress. Mein breites Wissen, meine Berufs- und Lebenserfahrung, mein Wunsch und meine Gabe, Menschen zu unterstützen sollten gefragt sein!